Grönland (1996)

Eisberge, Schlittenhunde und ab und zu ein Wal im eiskalten Polarmeer: Das war die ungewöhnliche Kulisse einer nicht alltäglichen Baustelle. Im rauhen Westen Grönlands, nur anderthalb Stunden vom Nordpol entfernt, bauten 6 Zimmermänner unseres Teams in acht Tagen ein komplettes Holzhaus.

Eine ganz besonders außergewöhnliche Baustelle durften Zimmermeister Ernst Schleh, vier seiner Baiersbronner Zimmergesellen, ein hochgebirgserpobter schweizer Zimmergeselle und ein Kaminfegermeister aus Baiersbronn erleben.

Die Herausforderung lautete Westgrönland. Die zur Artkis zählende größte Insel der Welt gehört zu den menschenfeindlichsten und am dünnsten besiedelten Flecken unserer Erde. Hier galt es ein Holzhaus zu erstellen.

Der Bauherr Wilhelm Gemaden, ein Aussteiger deutscher Herkunft, und dessen grönländische Frau Karla verdienen in der Diskobucht ihren Lebensunterhalt damit, abenteuerlustigen Touristen per Boot oder Hundeschlitten durch ihr atemberaubendes Zuhause Grönland zu führen.

Das durch Zufälle und ernstgenommen Versprechungen entstandene Abenteuer begann schon lange vor der Abreise. Mußte doch sämtliches Material und Werkzeug von Dänemark aus organisiert und verschifft werden. So durfte für das gesamte Bauvorhaben, angefangen vom Bauholz, über Holzplatten, Schrauben, Nägeln, Fenstern, Farben und selbst Kamine und die Küche nichts vergessen werden. In einer so entlegenen Gegend wie das westgrönländische Dörfchen Saqqaq bedeutet 1 Pack Nägel organisieren zu müssen eine Schiffsreise von fast zwei Tagen. So wurde zu guter letzt noch das restlich benötigte Handwerkzeug wie Kreissäge, Bohrmaschine und Holzbohrer einfach im Flugzeug mit ins Handgepäck genommen.

Am 29. August 1996 war es dann endlich soweit. Schon die 2-tägige Anreise in das kleine Fischerdörfchen Saqqaq war ein Abenteuer für sich. Gereist wurde nach Tradition der Zimmerleute in Kluft mit großem Zimmermannshut und weißem Hemd. So erregten die 4 Baiersbronner Zimmerleute Ernst Schleh, Andreas Günter, Hermann Eberhardt, Ulf Pöschmann und der Obertaler Andreas Günter zusammen mit dem schweizer Kollegen Martin Imhof und dem Obertaler Kaminfegermeister Stefan Haist auf der ganzen Reise immer wieder großes Aufsehen. Die 1. Etappe ging mit dem Zug von Baiersbronn über Karlsruhe – Hamburg – Fähre Puttgarten nach Kopenhagen. Weiter mit dem Flugzeug über Norwegen, Island nach Kangalusquaqq (Grönland). Weiterflug mit einer kleinen Propellermaschine nach Iluissat, der Hauptsiedlung an der Diskobucht (3000 Einwohner, 6000 Schlittenhunde) und letzte Zivilisation mit Krankenhaus, Supermarkt und Flughafen.

Einzige Möglichkeit zur Weiterreise war Bauherr Willi’s Boot. Wilhelm Gemaden brachte die Wandergesellen in 8 Stunden abenteuerlicher Fahrt durchs polare Eismeer vorbei an Fjorden und zwischen riesenhaften bizarren Eisbergen sicher nach Saqqaq.

Altbausanierung einmal anders (2004)

In dem kleinen Örtchen Moltedo in Italien an der Cote d’Azur mit Blick aufs Mittelmeer renovierten wir im Sommer 2004 eine Ferienvilla und schon allein der Materialtransport vom LKW zum Haus durch die engen Gassen des Dörfchens war eine ganz eigene Angelegenheit.

Grönland (2006)

Unsere Aufgabe: Anbau an ein bestehendes Gebäude
Unser Ziel: Ilulissat in Grönland

Nachdem wir bereits 1996 ein Holzhaus in Saqqaq (Grönland) gebaut haben, zog es uns nach 10 Jahren im September 2006 erneut Richtung Polarkreis und wir errichteten in Ilulissat einen Anbau in Holzrahmen-Bauweise an ein bereits bestehendes Haus.

Bereits im Juli schickten wir ca. 37 Tonnen Material (was etwa 2,5 voll beladenen Sattelzügen oder rund 110 cbm Holz entspricht) per Spedition nach Kopenhagen/Alsborg. Von dort wurden die Container mit der Royal Arctic Spedition per Frachtschiff nach Grönland transportiert. Das Material war 4 Wochen auf hoher See unterwegs und wir konnten in dieser Zeit nur hoffen, dass auch alles ganz in Ilulissat ankommen würde.

Nachdem in der Werkstatt alles auf Maß vorgefertigt wurde und die Abbundarbeiten beendet sind, wird alles gut verpackt und auf den LKW geladen.

Das Material und ein Teil der Mannschaft ist bereits angekommen.

Jochen und Andreas kommen gut voran und lassen sich auch vom kalten Regen nicht abschrecken. Schon nach 2 Tagen kann die Familie Gemander die wahre Größe ihres Anbaus bestaunen.
Zum Glück sind (fast) alle Kisten heil angekommen, selbst die Fenster. Weitere Verstärkung rückt an! Heinz Züfle, Michael Heinen, Tobias Züfle, Marco Finkbeiner, Martin Imhof, Ernst Schleh

Nachdem wir im Schilderwald die richtig Richtung gefunden haben, ist das Team komplett!
8 starke Männer sind bereit mit viel Muskelkraft ein Haus in Holzständer-Bauweise aufzurichten und anschließend die Welt der Eisären – ähhh – Eisberge zu erkunden.
Auf dieser Baustelle ist ziemlich viel “Manpower” gefragt, nur bei den ganz schweren Teilen hilft ein Kranenlaster.

Tagsüber lagen die Temperaturen meist um den Gefrierpunkt, doch schwankte das Thermometer auch von -10 °C bis +5 °C.
Jedoch lässt es sich auch hier in Nordpolnähe bei einem gemütlichen Abend aushalten.

Über die „Hauptstraße“ wurde regelmässig neues Material besorgt.
Das Dach entsteht.. Na dann Prost!

Der Schweizer Zimmermann Martin Imhof (links) ist ein langjähriger Freund von Ernst Schleh und wie bereits 1996 in Grönland eine große und gerne willkommene Unterstützung.
Die Sternförmige Dachkonstruktuion ragt imposant gen Himmel.

Das bestehendes Haus und der Anbau fügen sich optisch gut zusammen.
Für Speis’ und Trank’ war immer bestens gesorgt (Willy und vorallem seiner Frau Vijayanthi sei Dank).

Das Richtfest kann gefeiert werden.

Alte Traditionen den neuen Gegebenheiten angepasst, statt des sonst üblichen Nadelbaums wird die Grönland-Flagge hinaufgezogen und gehisst.
Ernst Schleh verliest den eigens für die Familie Gemander verfassten Richtspruch.
Zu einem ordentlichen Richtfest gehört natürlich auch ein ordentlicher Schmaus und auch das war etwas ganz besonderes: es gab Rentierkeule und Walfleisch.

Hier wollen wir noch einen kurzen Einblick in das Leben nach der Arbeit bieten. Es soll ein kleiner Rückblick auf unseren Dia-Vortrag im Februar 2007 sein, bei dem unzählige Kunden, Freunde und Bekannte und sonstige Grönland-Interessenten unser ”Abenteuer Grönland 2006” in der Werkstatt der Zimmerei Schleh miterleben konnten.

… schnuppern Sie einfach mal rein in die Welt der der Eisberge!

Mauretanien (2007)

An dieser Stelle wollen wir auch nochmals auf unser humanitäres Hilfsprojekt in Mauretanien hinweisen.

Im Januar 2007 bauten wir dort eine Krankenstation und organisierten den Transport sämtlicher Arbeits- und Hilfsgüter nach West-Afrika.

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Burundi (2014)

An dieser Stelle wollen wir auch nochmals auf unser humanitäres Hilfsprojekt in Burundi hinweisen.

Im Juli 2014 unternahm eine 5-köpfige Delegation des Vereins „Helfende Hände“ – darunter auch Ernst Schleh – eine Reise nach Burundi in Ostafrika, um sich vor Ort ein Bild des christlich geprägten Landes zu machen. Mit Schrecken musste die Gruppe feststellen, dass es dort eigentlich an ALLEM fehlt – die Armut der Menschen ist unsagbar groß.

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